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Rezepte
Reis gehört zu den Spelzgetreidearten und der Familie der Süßgräser. Die Halme der Reispflanze können 50-160 cm hoch werden. An der schmalen, überhängenden Rispe befinden sich 80-100 einblütige Ährchen. Da die Reispflanze bis zu 30 Halme hat, können ca. 3000 Reiskörner von einer Pflanze geerntet werden! Wilder Reis ist in den subtropischen und tropischen Klimazonen Asiens beheimatet. Er wächst in den dortigen Feuchtgebieten ein- oder mehrjährig. Die wilden Reisformen können sich untereinander und mit domestiziertem Reis kreuzen. Daher ist es nicht erstaunlich, dass es weltweit mehr als 8000 Reissorten gibt. In den alten indischen Schriften (Veden) ist sogar von 500.000 Sorten die Rede. Reis passt sich beinahe an jedes Klima an, verträgt Hitze und Kälte (keinen Frost) und wird sogar im trockenen Hochland, in 2.500 Metern Höhe, angebaut. Am besten gedeiht er mit einer ausreichenden Wasserversorgung.
Bis heute hat sich der Reisanbau über weite Teile der Welt ausgebreitet. Hauptanbaugebiet ist Asien mit mehr als 95% des Welt-Ertrages. Weitere Anbaugebiete finden sich in Teilen Europas, Mesopotamien, Australien, den USA und Lateinamerika. Reis wird in den meisten asiatischen Erzeugerländern vorwiegend für den Eigenbedarf verwendet. Auf den Weltmarkt gelangen insgesamt nur 4-6% der Weltproduktion. Jedoch erzeugen Thailand und Vietnam Reis bewusst für den Export, ebenso die USA.
In Südeuropa und Amerika wird der Reis maschinell gesät und geerntet, während 90% der weltweiten Ernte praktisch in Handarbeit erfolgt! Die maschinelle Landwirtschaft verbraucht wesentlich mehr Wasser und Energie (Treibstoff für die Maschinen, Dünger, Pumpen für die Bewässerungsanlagen) als der traditionelle Reisanbau.
Beim traditionellen Reisanbau wird die Reissaat erst in ein Anzuchtfeld ausgesät. Nach etwa 3 Wochen werden die Setzlinge per Hand in das tatsächliche Reisfeld umgesetzt. Das Feld wurde vorher unter Wasser gesetzt und in Schwerstarbeit mit Hilfe von Wasserbüffeln, Kühen oder Ochsen gepflügt. Besondere Pflege benötigt der Reis nicht, allerdings können Monsunregen oder Dürre der Reispflanze zu schaffen machen. Nach 3-9 Monaten werden die Ähren per Hand abgeschnitten und zum Trocknen ausgelegt. Durch Dreschen der trockenen Reisähren erhält man den sogenannten Rohreis oder Paddyreis, der noch seine Deckspelzen hat. Der Rohreis kann durch kurzes Einweichen in Wasser und anschließende Behandlung mit Heißdampf vor dem Verlust von weiteren Vitaminen und Mineralstoffen durch die Weiterverarbeitung bewahrt werden. Diese Methode gibt dem Reis den Namen Parboiled-Reis (partially boiled, teilweise gekocht). Nach dem Trocknen werden in einer Reismühle die Spelzen entfernt, übrig bleibt der bei uns als Naturreis oder Vollkornreis erhältliche braune Reis. Wird der Reis weiter verarbeitet, indem auch Silberhäutchen und Keimling entfernt werden, so wird der Reis haltbarer aber auch mineralstoff- und vitaminärmer (Proteine und Vitamine der B-Gruppe und die Vitamine E und K). Dieser Reis wird geschliffener oder weißer Reis genannt und kocht sehr klebrig. Um einen nicht so klebrig kochenden Reis zu erhalten, poliert man den weißen Reis durch Aneinanderreiben der Reiskörner. Beim Polieren entsteht als Nebenprodukt Reismehl, das besonders in Korea zum Einlegen von Gemüse benutzt wird (mit Salz und Chili). Auch Reispapier wird aus Reismehl gemacht. Es ist essbar und wird als Verpackungsmaterial benutzt. Die bei der Reisernte entstehenden Nebenprodukte werden ebenfalls verwendet: Das Reisstroh wird zu Matten (Tatami, Japan), Schuhen, Hüten und einfachem Papier verarbeitet oder ans Vieh verfüttert. Die Spelze füllen Matratzen. Aus Bruchreis wird Wäschestärke, Klebstoff und Puder hergestellt.
Reis enthält vor allem Kohlenhydrate, ist fettarm und enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Er enthält wenig Natrium, Kalium und Kalzium und ist leicht verdaulich. Der ungeschälte Reis ist reich an Vitamin B1 und B2. Da Reis glutenfrei ist, kann er bei Glutenunverträglichkeit gegessen werden.
Ein Handelspartner, über den die GEPA Reis bezieht ist, die Organisation Navdanya. Navdanya bedeutet „Neun Samen“ und steht für die Bewahrung der Sortenvielfalt. Die Organisation in Dehra Dun unterstützt indische Bauern beim Anbau und bei der Vermarktung von Basmati-Reis. Navdanya wurde von der Trägerin des alternativen Nobelpreises, Dr. Vandana Shiva, gegründet und engagiert sich weltweit gegen die genetische Veränderung von Saatgut und für die Erhaltung traditioneller Reissorten.
Das Geld, das im Fairen Handel verdient wird, ist die wichtigste Geldquelle für die Organisation. „Wer bei GEPA Reis kauft, leistet einen direkten Beitrag zum Kampf gegen die Multinationalen Konzerne, die versuchen, uns von ihrem hochgezüchteten und gentechnisch veränderten Saatgut abhängig zu machen“, sagt der Biologe Dr. Bhatt, ein Mitarbeiter von Navdanya. Das hochgezüchtete Saatgut der Saatgutkonzerne braucht teure Düngemittel und Pestizide. Und wenn man einmal chemischen Dünger verwendet hat, muss man jedes Jahr mehr davon nehmen damit überhaupt noch etwas auf den Feldern wächst. Das wissen die meisten Bauern aber nicht, wenn sie sich zu diesem Saatgut überreden lassen. So verschulden sie sich und wissen irgendwann keinen Ausweg mehr. Tausende Bauern haben sich in den letzten Jahren umgebracht, weil sie einfach nicht mehr wussten, wie sie ihre Schulden bezahlen sollten.
Besonders stolz ist Navdanya darauf, dass es ihnen gelungen ist, die Patentierung von Basmatireis zu verhindern. „Die US-amerikanische Firma RiceTec behauptete, unseren seit vielen Generationen angebauten Basmatireis erfunden zu haben, und ließ ihn sich patentieren. Für die Bauern hätte das bedeutet, ihren Basmatireis nicht mehr verkaufen zu können und sie hätten eine wichtige Einnahmequelle verloren. Doch wir konnten durchsetzten, dass das Patent aufgehoben wurde.“
Saatgutkonzerne und Patente – für den Kleinbauern Bhardwaj ist das wenig greifbar. Er und seine Familie führen ein hartes, arbeitsreiches Leben. Es gibt viel zu tun. Morgens um 4.30 steht die Familie auf. Als Erstes werden die Kühe gefüttert, dann geht es aufs Feld. Alle müssen mithelfen, auch die 93-jährige Nitu, die nachdrücklich erklärt, dass sie dafür noch nicht zu alt sei: „Ich will nicht nur essen und schlafen. Ich kann noch arbeiten, also tue ich das auch.“ Vom organischen Landbau will die Familie nicht mehr weg. „Ich wusste ja gar nicht, dass man ohne dieses ganze chemische Zeug auskommen kann. Dabei ist der organische Landbau eine uralte Anbaumethode, die unsere Vorfahren schon vor vielen Generationen angewendet haben. Mit der Hilfe von Navdanya lernen wir das jetzt wieder. Und mit dem Geld, das wir zusätzlich verdienen, und dadurch, dass wir so viel an Arztkosten und chemischen Stoffen sparen können, haben wir uns ein neues Haus gebaut. Jetzt leben wir nicht mehr in einer Hütte aus Lehm, sondern in einem richtigen Haus aus Stein."
Mehr über den Reisbauern Bhardwaj und seine Familie erfahren Sie hier.